Frühgeborenen fällt es manchmal schwer ausreichend Sog aufzubauen um sicher an der Brust angelegt zu blieben. Diese Kinder können unterstützt werden durch die Verwendung eines dünnwandigen Brusthütchens . Nachdem der Säugling zu saugen beginnt, wird in der Kammer ein Vakuum erzeugt und der Unterdruck erleichtert den Milchtransfer. Wenn der Säugling zwischen den Saugvorgängen Pausen macht, fließt die angesammelte Milch dann sofort wieder, wenn der Säugling wieder anfängt zu saugen. Somit wird mehr Milch übertragen.

Gleichzeitig ist die Datenlage unklar, ob der Einsatz von Stillhütchen eher ein Übergang zum ausschließlichen Stillen behindert. Denn die Stillhütchen sorgen dafür, dass die Brustwarze weniger stimuliert und dadurch wahrscheinlich weniger Oxytocin und Prolaktin produziert wird. Studien, welche die rein mechanischen Auswirkungen untersucht haben, legen den Schluss nahe, dass die Entleerung der Brust weniger effektiv ist. Somit sollte zusätzlich abgepumpt werden um die Milchbildung ausreichend zu stimulieren. (1-2 täglich)

Fazit, der Einsatz von Brusthütchen/Stillhütchen kann gerechtfertigt sein, sollte aber individuell gut abgewogen sein und nicht zum schnellen Beheben von Stillschwierigkeiten genutzt werden. Vielleicht lässt sich das Problem bereits durch eine andere Stillposition, Anlegetechnik oder Änderung an der Stillfrequenz und Dauer lösen.

Quellen:
UptoDate: Breastfeeding the preterm infant

Coentro, V.S., Perrella, S.L., Lai, C.T. et al. Effect of nipple shield use on milk removal: a mechanistic study. BMC Pregnancy Childbirth 20, 516 (2020). https://doi.org/10.1186/s12884-020-03191-5


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