Wie funktioniert das eigentlich mit der Milchmenge?
Wenn der Säugling an der Brust saugt oder abgepumpt wird, steigt der Prolaktinspiegel im Blut der Mutter an, wobei dieser etwa 30 Minuten nach dem Stillen/Abpumpen am höchsten ist. Somit wird damit die Milchproduktion bereits für die nächste Mahlzeit angeregt. Somit gilt: mehr Saugen/Abpumpen führt zu höherem Prolaktinwerten und mehr Milch. Dies ist besonders in den ersten Wochen wichtig. Danach ist der Zusammenhang zwischen Prolaktinwerten und Milchmenge nicht mehr direkt gegeben. Besonders wichtig ist dieser Effekt zu Beginn der Laktation (1). Im späteren Verlauf sinkt der Prolaktinspiegel, ohne dass dies einen Einfluss auf die Milchmenge hat (2).

Aus diesem Grund ist besonders in den ersten Wochen häufiges Abpumpen (8-10 Tag) wichtig für eine ausreichende Milchproduktion. Reduziert werden kann die Abpumpfrequenz nur, wenn dadurch die Milchmenge im Verlauf nicht sinkt. Auch Powerpumpen kann die Menge an Milch steigern. Und der Prolaktinwert ist Nachts/in den frühen Morgenstunden besonders hoch – also unbedingt dieses Zeitfenster zum Pumpen nutzen.

1) Infant and Young Child Feeding: Model Chapter for Textbooks for Medical Students and Allied Health Professionals. Geneva: World Health Organization; 2009. SESSION 2, The physiological basis of breastfeeding. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK148970/

2) Mohammad MA, Hadsell DL, Haymond MW. Gene regulation of UDP-galactose synthesis and transport: potential rate-limiting processes in initiation of milk production in humans. Am J Physiol Endocrinol Metab. 2012 Aug 1;303(3):E365-76. doi: 10.1152/ajpendo.00175.2012. Epub 2012 May 29. PMID: 22649065; PMCID: PMC3423122.


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