Erhebung des Status Quo

Das Team am IMVR in Köln war zuständig für die Erhebung des Status Quo, welche durch die folgenden drei Befragungen abgedeckt wird.

Was ist das Ziel der Mütterbefragung?

Wir wollen dabei helfen, allen Müttern einen frühen ersten Kontakt zu ihrem Kind und einen einfacheren Einstieg in die Versorgung ihres Kindes mit Muttermilch zu ermöglichen. Hierfür ist es unverzichtbar die individuellen Erfahrungen und Bedürfnisse von Müttern zu erfassen und nachzuvollziehen. Das Projekt Neo-MILK hat deshalb eine anonyme Befragung durchgeführt, in der Mütter retrospektiv ihre Erlebnisse und Eindrücke vor, während und nach der Geburt mit uns teilen konnten.

Wie viele Mütter wurden befragt?

Insgesamt haben wir deutschlandweit 1.894 Mütter von frühgeborenen Kindern eingeladen an der Befragung teilzunehmen. Alle Kinder hatten ein Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm und waren zum Zeitpunkt der Befragung zwischen 6 und 24 Monate alt.

Wie wurden die Daten erhoben?

Die Erhebung der Daten erfolgte in enger Kooperation mit den Krankenkassen AOK, DAK, TK und pronovaBKK. Die Unterlagen wurden postalisch an die Adressen der befragten Mütter versandt. Um Anonymität zu gewährleisten, erfolgte die Ermittlung der anzuschreibenden Personen sowie der persönlichen Adressen ausschließlich über die Krankenkassen. Zu keinem Zeitpunkt lagen den Projektmitarbeitenden Daten über die Namen und Adressen der Mütter vor.

Welche Daten wurden erhoben?

In den Interviews fand eine Untersuchung des Zusammenhangs von Stilleinstellungen, Stillwissen, psychosozialen und demografischen Faktoren statt. Diese Inhalte konnten für die Entwicklung des Fragebogens genutzt werden.
Inhaltlich lag der Fokus der schriftlichen Fragebögen auf den Erfahrungen der Mütter mit der Stillförderung auf der neonatologischen Intensivstation. Außerdem wurden Fragen zum Stillen und Abpumpen, zum Körperkontakt mit dem Kind und zur Zufriedenheit mit der Begleitung und Betreuung auf der Station gestellt.

Wie hoch war der Rücklauf?

Etwa 32% der verschickten Fragebögen wurden von den Müttern ausgefüllt zurückgesendet. Schlussendlich standen uns die Erfahrungen und Eindrücke von 533 Müttern für die Analysen zur Verfügung.

Ergebnisse

Ein zentrales Element, das Bonding (Haut-zu-Haut-Kontakt) zwischen Mutter und Kind, fand oftmals deutlich später statt, als in den Empfehlungen vorgegeben. Die Initiierung und Aufrechterhaltung der Laktation verlief bei den meisten Müttern nicht optimal. Die für eine dauerhafte Laktation nötige Milchmenge am Tag 14 nach Geburt wurde oftmals nicht erreicht. Das hat zur Folge, dass nur selten eine exklusive Ernährung mit Milch der eigenen Mutter realisiert wurde und zusätzlich Formula-Nahrung gegeben wurde. Gespendete Milch wurde noch kaum eingesetzt.


Hier kannst du das Fact-Sheet zur Mütterbefragung herunterladen:

Neo-MILK: Befragung der Mütter Frühgeborener Kinder